Der Verein

100 Jahre Kanusport an der Aakerfähre

Die Anfänge

Der Schwimm- und Paddel-Club „Ackerfähre“ e.V. entspringt einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die in der Flußbadeanstalt am nördlichen Ruhrufer eifrig schwammen und paddelten. Am 7. November 1922 trafen sich 30 Männer in der Gaststätte Schwerdt, der heutigen Kartoffelkiste, legten eine Satzung fest und gründeten den Schwimm- und Paddel-Club „Ackerfähre“.

Bereits 1923 wurde mit einer Rennmannschaft an einer Regatta teilgenommen und der erste Sieg in der damaligen Dreierkajak Klasse errungen. Ab 1924 war die Rennmannschaft der „Ackerfähre“ auf allen größeren Rennplätzen in der Spitzengruppe vertreten. Die Boote lagerten in einem Holzschuppen auf dem Gelände des Freibades auf der anderen Ruhrseite.

Aus Gründen der Hochwassergefahr im Herbst, mussten die Boote hochwassersicher andernorts untergebracht werden. Hierzu wurden die Boote auf Handwagen zur Gaststätte Schwerdt transportiert und über den Winter eingelagert. Auch musste der Schuppen alljährlich abgebaut werden. Mit großen Mühen und Anstrengungen errichteten die Clubmitglieder am südlichen Ruhrufer das erste steinerne Bootshaus in Duisburg. Fünf Jahre nach der Gründung, konnte der Club im Jahre 1927 das Bootshaus mit 60 Bootsplätzen einweihen.

Für den Club war dieser Moment ein ungeheures Erlebnis. Da in dem errichteten Bootshaus nur Boote untergebracht werden konnten, blieb die Gaststätte Schwerdt weiterhin das Vereinslokal des Clubs. In den Wintermonaten wurde der Saal zur Turnhalle umfunktioniert um Turnabende abzuhalten.

Die 40er

Mit Beginn des 2. Weltkrieges kam der Sportbetrieb völlig zum Erliegen. Das Clubhaus wurde 1942 schwer zerstört. Alles lag in Schutt und Asche, die Boote waren zum Teil zerstört und beschädigt. Im Jahre 1946 konnte mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Die noch vorgefundenen Boote wurden repariert. Auch wurde innerhalb des Hauses ein Trainingsbecken gebaut, welches am 14.01.1948 in Betrieb genommen wurde.

Die 50er

Mit neuen Booten und einer immer besser werdenden Rennmannschaft wurde das Jahr 1951 mit 69 Siegen, 52 zweiten und 22 dritten Plätzen das erfolgreichste Jahr seit Bestehen des Clubs. Auch die Wanderfahrer waren schon damals sehr aktiv. Bei herrlichen Wanderfahrten auf Ruhr, Rhein, Main und Mosel, zu Chiem- und Edersee wurde der Clubwimpel durch Deutschland getragen. Besonders beliebt wurden die Urlaubsfahrten -Familienfahrten- zu den DKV-Zeltplätzen und ins Ausland.

Die 60er

In den 60er Jahren wurden nicht nur neue Boote, sondern auch neue Wasch- und Umkleideräume errichtet. Auch die 60er Jahre verliefen für den SPCA erfolgreich und die Rennmannschaft fuhr zahlreiche Siege ein.

Die 70er

Im Jahre 1971 verlor der Club den Kern seiner Rennmannschaft einschl. Trainer an einen größeren und lukrativer scheinenden Duisburger Verein. Von nun an spielte der Kanurennsport nicht mehr den dominanten Teil innerhalb der Clubaktivitäten. An seiner Stelle nahm der Kanuwandersport diesen Part ein. Mitte 1976 wurden 50 Mitglieder der Wasserfreunde Meiderich aufgenommen. Durch diese neuen Mitglieder wurde eine andere Art des Kanusportes im Club aktiviert, Wildwasser. Innerhalb des Leistungsspots übernahm der Kanuslalom den Part des Kanurennsports. Die Rennboote wurden bis auf ein Kajak, vom 1.Meidericher Kanu-Club übernommen. Da das Bootshaus wieder einmal nicht mehr den Bedürfnissen entsprach, wurde 1977 nach viel Planung und Verhandlungen mit Behörden und Institutionen beschlossen, das Clubhaus zu erweitern und zu modernisieren.

Die 80er

Das Bauprojekt war abgeschlossen und der Sportbetrieb nahm seinen gewohnten Lauf. Die Slalommannschaft besuchte erfolgreich alle wichtigen Regatten, und auch die Aktivitäten der Wanderfahrer konnten sich sehen lassen. Im Jahre 1987 wurde der erste Kontakt des Clubs zu Sportlerinnen und Sportlern der damaligen Tschechischen-Republik geknüpft. Hieraus entwickelte sich eine Partnerschaft zu den heutigen Kanuverbänden der Slowakei und Tschechei. Auch bildeten sich zum Teil tiefe Freundschaften zwischen den Sportlerinnen und Sportlern aller drei Nationen.

Die 90er

Die 90er Jahre brachte für den Club wieder einen Aufschwung. Der SPCA kooperiert mit der Kanuschule des Kanu-Verbandes NRW und führt im Rahmen der Lehr- und Übungsarbeit Kanu-Kurse durch. Als Sportfremde Maßnahme wird eine Oldtimerschau und ein Weinfest veranstaltet. Im August wurde in Zusammenarbeit mit dem Sport- und Kulturamt der Stadt Duisburg ein für alle Bürger zugängliches Ruhrwiesenfest auf dem Club Gelände durchgeführt. Die Wanderfahrer verstärkten ihre Aktivitäten und liegen von nun an immer auf den vorderen Plätzen der Bezirkswertung. Wurden in früheren Jahren die Wanderfahrten ausschließlich auf heimischen Gewässern und Flüssen des benachbarten Auslands durchgeführt, ist der Clubwimpel nun auch im Balkan, Skandinavien, und auch in Übersee zu sehen. Auch die Leistungen der Slalommannschaft können sich nach wie vor sehen lassen.

Die letzten 25 Jahre

Durch die stetige anwachsende Konkurrenz im Freizeitbereich und im Zuge einer allgemeinen Vereinsmüdigkeit verlor der SPCA zu Anfang des neuen Jahrtausends leider stetig Mitglieder. Dies wirkte sich auf eine allgemeine Überalterung des Vereins aus. Es war für den SPCA sehr schwierig den Mitgliederstand zu halten oder neue Mitglieder zu finden. Der Sportbetrieb lief allerdings normal weiter, jedoch wurde vor allem die Slalommannschaft, wegen den eher schlechten Trainingsbedingungen auf der Ruhr dezimiert. Es wurden zwar immer noch alle Regatten und Wettkämpfe bestritten, jedoch ist die Gruppe auf einige wenige „Veteranen“ geschrumpft, die in Ihrer Altersklasse aber immer noch sehr gute Ergebnisse erzielt. Die Wanderfahrer und auch die Wildwasserfahrer waren aber immer noch sehr aktiv im In- und Ausland unterwegs. Der sonstige Sportbetrieb, auch im Winterhalbjahr in der Schwimmhalle und in der Sporthalle, wurden von den Mitgliedern sehr gut besucht. Durch einen Umbau innerhalb des Gebäudes konnte der Kraftraum erweitert werden, so dass ein regelmäßiges Training im Kraftraum zusätzlich angeboten werden konnte. Erst mit der „Wiederentdeckung der Natur“, konnten in den letzten 5 Jahren wieder vermehrt Mitglieder für unseren Sport begeistert werden. So konnten wir im Jahre 2021 wieder einen Mitgliederstand von 130 Mitgliedern, trotz einer globalen Pandemie, erreichen.